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DAMENSTIFT

INSTITUTE OF ETHNOGRAPHY

Der Damenstift wurde in den Jahren 1682-1690 im Stil des städtischen Barockpalastes durch den Brünnen Baumeister Jan Køtitel Erna erbaut. In den Jahren 1790-1791 wurde das ursprüngliche einstöckige Gebäude von J.V. Eitelberger erweitert, um ein Stockwerk erhöht und mit dem benachbarten Althan-Palast verbunden. Von der Straße aus betritt man es durch ein auffallendes Portal mit Bossage. Das Palais diente als Stift für die Erziehung verwaister adeliger und bürgerlicher Mäschen. Nach dem amerikanischen Luftangriff auf Brünn im Jahre 1944 war das Althan-Palais insofern beschädigt, dass es nach 1948 abgerissen wurde; dasgleiche Schicksal drohte auch dem Damenstift. Im Laufe der 1950er Jahre konnte jedoch dieses wertvolle Gebäude für Kulturzwecke gerettet werden. Prof. Bohuslav Fuchs erarbeitete das Projekt einer großzügigen Rekonstruktion des Hauses, die sowohl ursprüngliche historische Pläne, als auch damalige Museumsbedarfe respektierte. Anspruchsvolle Umbauten erfolgten ab 1957, im Jahre 1961 wurde die ethnographische Dauerausstellung "Das Volks in fünf Generationen" eröffnet, die mit kleinen Veränderungen bis zum Herbst 1999 zur Belehrung der Öffentlichkeit diente. In den Jahren 2000-2002 wurde der Damenstift renoviert, ab 2003 werden dort Wechselausstellungen gezeigt. Eine neue ständige Ausstellung wird vorbereitet.

Adresse:
Kobližná 1, Brno
Telefon: 420 542 422 361
Öffnungszeiten: Dienstag nur nach Voranmeldung 9–15 Uhr, Mittwoch–Freitag 9–18 Uhr, Samstag 10–18 Uhr, Sonntag 13–18 Uhr


AUSSTELLUNG

Raupp – Mährisches Hellas 1904
Die im Damenstift gezeigte Ausstellung stellt eine Auswahl signierter Positive Erwin Raupps vor, eines deutschen Fotografen, der im Jahre 1904 Südostmähren besuchte. Er war ein renommierter Portraitist und Landschaftsmaler und einer der ersten Professionellen, die sich vor dem Jahre 1900 der neuen Bewegung der künstlerischen Fotografie anschlossen. Als einer der ersten testete er gerade in Südostmähren künstlerische Möglichkeiten der Momentaufnahme, die durch neue tragbare Fotoapparate ermöglicht wurde. Während mehrerer Wochen fotografierte er das Alltags- sowie Feiertagsleben (Viehmärkte in Uherské Hradištì und Uherský Brod, Wallfahrten in Velehrad und Svatý Antonínek usw.). Sein Zeugnis ist im weltweiten Kontext unikat. Die ausgestellten Fotografien, inhaltlich sowie technisch außergewöhnlich, stammen aus den Sammlungen des Mährischen Landesmuseums, des Nationalmuseums und des Mährisch-Slowakischen Museums Uherské Hradištì. Der Ausstellung ging eine gleichnamige Publikation voraus, die alle bisher bekannten Fotografien Raupps aus Mähren enthält. Während der Ausstellungsdauer werden zahlreiche Begleitveranstaltungen stattfinden (Exkursion, Film- und Diaprojektion, Fotowettbewerb, Vorlesungen, Konzert).

Vom 7. Oktober 2011 bis zum 21. Januar 2012

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